Herz über Hirn | Demenzberatung | DGKP, Johannes Hainzl, APN
Wie kann ich eine Person (zum Beispiel ein Familienmitglied oder eine*n Bekannte*n), die eine Demenz entwickelt hat, verstehen?
Wie kann ich diese Person erreichen?
Wie ein gutes, gemeinsames Miteinander ermöglichen?
Was tue ich, wenn die Person mit Demenz einen Wutanfall hat und ich mit Beschimpfungen oder sogar Schlägen konfrontiert werde?
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, diese und viele weitere Fragen mit Ihnen gemeinsam zu beantworten – um dadurch Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu mehr gemeinsamer Lebensqualität zu verhelfen.
Ihre Mitarbeiter*innen sind in ihrem Arbeitsalltag häufig mit Personen mit Demenz konfrontiert?
Die Belastung dadurch ist hoch?
Sie möchten ihren Mitarbeiter*innen niederschwelligen Zugang zu einem gelungenen Umgang mit Personen mit Demenz ermöglichen?
Kontaktieren Sie mich gerne und buchen Sie meine Fortbildung „Auf Augenhöhe mit Demenz“:
Sie möchten als Privatperson mehr über eine gelungene Kommunikation und das In-Beziehung-Treten mit Menschen mit Demenz erfahren?
Sie haben in der Betreuung ihres/ihrer Angehörigen mit Demenz ein Problem und wissen nicht weiter?
Sie haben das Gefühl, selbst zunehmend vergesslich und verwirrt zu sein und möchten in Form eines einfachen kognitiven Leistungstests Gewissheit erlangen?
Sie möchten Konzepte und Strategien erfahren, wie man gut mit Demenz leben kann?
Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Beratungsgespräch mit mir!
Das Verkennen belastet immer am meisten die Menschen im Umfeld der Personen mit Demenz. Setzen Sie die Person mit Demenz nicht unter Druck („Du musst doch wissen wer ich bin!“), sondern geben Sie ihr das Gefühl, dass sie Ihnen jetzt im Augenblick vertrauen kann – Sie sollen mit dem Herzen und nicht mit dem Gehirn erkannt werden.
Dies ist eine weit verbreitete, falsche Annahme, welche meistens der Grund für Konflikte zwischen Menschen mit Demenz und ihren nahen Angehörigen ist. Obwohl im gemeinsamen Umgang viele Parallelen zu finden sind, gibt es einen gravierenden Unterschied: Alte Menschen haben eine große Menge Lebenserfahrung und kämpfen innerlich ständig damit, Dinge nicht mehr zu können, die von ihnen erwartet werden. Kinder hingegen lernen Dinge gerade neu und ihr Scheitern dabei wird gesellschaftlich akzeptiert.
Das stetige Wiederholen einer Frage drückt fast immer ein zugrunde liegendes Bedürfnis aus. So ist z.B. die Frage: „Wo ist mein Mann?“ einer bereits seit Jahren verwitweten Dame ziemlich sicher der Ausdruck von Sehnsucht nach dem verstorbenen Partner und in der Folge der Versuch, die innere Trauerarbeit über den Verlust anzustoßen. Seien Sie dabei das Bindeglied und bieten Sie die nötige Hilfestellung, indem Sie emotionale Fragen zum Thema stellen (z.B. „Vermisst Du Deinen Mann?“).
Nein. Bis auf die Ausprägung weniger spezieller Demenzformen (z.B. Morbus Pick, Chorea Huntington) wird davon ausgegangen, dass Menschen mit Demenz allgemein innerlich immer sie selbst bleiben. Allerdings wird es im Verlauf der Krankheit für die Betroffenen immer schwieriger, den Menschen um sich herum diese Persönlichkeit auf gewohntem Weg zu zeigen. So kann es beispielsweise passieren, dass ein immer bescheidener, ruhiger alter Herr plötzlich in aggressivem Tonfall einfordert, mit seinem Doktortitel angesprochen zu werden.
Immer mehr pharmazeutische Unternehmen ziehen sich aus dem Forschungsgebiet Antidementiva (Medikamente gegen Demenz) zurück, da in diesem Bereich seit über einem Jahrzehnt keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden. Aus meiner Sicht gilt: jedes passende „Antidemenz-Medikament“ kann die Symptome der Erkrankung verlangsamen – aber auch nur dann, wenn das soziale Umfeld entsprechend richtig auf das Verhalten der Person mit Demenz reagiert. Dieser „richtige soziale Umgang“ ist erlernbar.
Nur dann, wenn es der Person mit Demenz deutlich mehr Freude bereitet als es Stress verursacht. Gedächtnistraining ist anstrengend und konfrontiert einen Menschen mit Demenz dauernd mit seinen Defiziten – außerdem werden dadurch die Krankheit und ihre Auswirkungen zum Mittelpunkt des Lebens der Person. Unternehmen Sie lieber etwas gemeinsam mit dem Menschen mit Demenz und beschäftigen Sie das Gehirn auf spielerische Weise, mit einer Tätigkeit, die ihm wirklich Spaß macht (z.B. tanzen, Gesellschaftsspiele spielen, kochen, etc.).
Die ersten Gefühle, derer sich Menschen mit Demenz nicht erwehren können wenn die Einschränkungen des Gedächtnisses beginnen, sind Angst und Scham. Angst nicht mehr zum Rest der „funktionierenden“ Gesellschaft dazuzugehören und Scham, etwas zu tun was die anderen Menschen als verrückt oder völlig falsch einschätzen werden. Um diese Situationen so gut wie möglich zu vermeiden, „erfinden“ Menschen mit Demenz häufig eine Erklärung, mit der von der eigenen fehlenden Orientierung abgelenkt werden kann. Verbessern Sie in solchen Situationen nicht, beschuldigen Sie die Person auf keinen Fall – sondern sagen Sie: „Für mich ist es aber anders. Ich gebe Dir keine Schuld.“
Um weiterhin ihrem Umfeld zeigen zu können, welche Persönlichkeit sie haben und als Person mit welchen Eigenschaften sie wahrgenommen werden wollen, legen Menschen mit Demenz mit fortschreitendem Fähigkeitsverlust Fakten-basiert zu kommunizieren mehr Wert auf ihre persönlichsten Gegenstände (z.B. Brille, Handtasche, Armbanduhr, besondere Kleidungsstücke, Kuschelpolster, etc.). Diese Gegenstände sind ihnen äußerst wichtig, da sie immer deren Persönlichkeit widerspiegeln können, egal wie sich die eigene Orientierung gerade entwickelt. Menschen mit Demenz diese „Anker-Gegenstände“ wegzunehmen bedeutet, ihnen einen Teil ihrer Persönlichkeit wegzunehmen.